Sonderfall Corona – Hochzeit absagen oder verschieben – Was Ihr bedenken solltet, liebe Brautpaare

Was für turbulente Wochen. Aber Ihr sitzt nicht allein im Boot!

Foto oben Dietrich Kühne

So ist das, wenn etwas passiert, dass es vorher noch nie gegeben hat. Niemand kann dir dann etwas Sinnvolles sagen oder raten. Das ist aber kein Grund, den Kopf zu tief in den Sand zu stecken, oder gar ungehalten zu werden. Ganz bestimmt gibt es für jede noch so traurige Situation eine Lösung. Die berühmte „erste Geige“ spielen aber immer die tagesaktuellen Regeln und gesetzlich bestimmten Einschränkungen.

Wenn in Eurem Bundesland gerade ein Versammlungsverbot besteht, oder Eure Location an Eurem Hochzeitstag geschlossen sein wird, ist die Lage ja ganz klar. Das größere Feiern wird für den Moment ausfallen müssen. Standesamtlich heiraten könnt Ihr deswegen aber natürlich dennoch. Wenn Ihr wissen wollt, wie das in Eurem Amt funktionieren kann und wer Euch begleiten darf, ruft direkt Euren Standesbeamten an, um je nach Bundesland (Landkreis /Stadt) sicher zu gehen. Wenn Ihr wissen wollt, wie viele Gäste im Moment mit Euch feiern dürfen, ist das Ordnungs- oder Gesundheitsamt eher der richtige Ansprechpartner. Ich habe die große Hoffnung, dass die Lockerungen nach und nach den Weg für Hochzeiten, wie man sie sich eigentlich vorstellt, frei machen.

Absagen. Feiern. Was ist richtig und was falsch?

Es ist derzeit wirklich schwierig, Entscheidungen zu treffen. //Kleines Update – Es wird auch weiterhin bei der Zahl von 20 Anwesenden bei standesamtlichen Trauungen und auf Hochzeitsfesten bleiben – Stand 25.5.20 – Die geltende Verordnung zB hier// Es bleibt leider nichts als Abwarten…

Wenn es noch gar nicht absehbar ist, was an Eurem Hochzeitstag erlaubt sein wird, Ihr aber von Euch aus das Fest frühzeitig verschieben wollt, tretet bitte schnellstmöglich mit Euren Dienstleistern in Verbindung und lasst sie davon wissen. Die Situation ist für viele bedrohlich. Nicht nur, weil im Augenblick viele Aufträge weg brechen, sondern weil die Daten der Stornierungen schon bis in den Herbst reichen und sich eine lange Durststrecke ankündigt. Fakt ist, dass uns diese „neue Normalität“, also ein Zusammensein der anderen Art, fortan begleiten wird und es nicht absehbar ist, wann wir uns auf Hochzeiten wieder ganz nahe sein dürfen. Das stimmt Paare wie Dienstleister zunehmend deprimierend.

Bleibt bitte mit Euren Dienstleistern in Verbindung!

Es ist mir vollkommen klar, dass das nicht allen gleichermaßen liegt und manchem eher unangenehm ist, aber Ihr müsst über die verschiedenen Szenarien und die damit verbundene finanzielle Abwicklung sprechen. Klarheit auf beiden Seiten ist ganz wichtig. Das Vertrauen soll ja bestehen bleiben. Bei aller Romantik muss man aber leider auch realistisch bleiben.

Wenn Ihr einen Hochzeits-Profi gebucht habt, der seinen Haupteinnahmen mit diesem Geschäft generiert, habt Ihr ganz sicher einen Vertrag, in dem auch Stornierungen ein Thema sind. Da es sich nun um einen wirklich außergewöhnlichen Umstand dreht, verfährt sicher jeder meiner Kollegen anders, aber  – genau wie ich – meist entgegenkommen. Es kommt aber auch sehr darauf an, ob es einen Ausweichtermin geben soll und wie Ihr diesen wählt. Grundsätzlich sind Eure Dienstleister berechtigt, auch ohne Feier auf den Ausgleich der vereinbarten Kosten zu bestehen, wenn es für Euren Hochzeitstag noch gar keine Regelung gibt und Ihr die Hochzeit von Euch aus absagt.

Das Finden von Alternativterminen für Eure Hochzeit in 2021…

Ich selber bemühe mich sehr, mit meinen Paaren im direkten Kontakt zu stehen, um eine Lösung und einen Ausweichtermin zu finden, der sie einigermaßen glücklich macht. Für jedes Paar fühlt sich diese „Katastrophe“ aber anders an. Einige sind sehr entspannt und legen ihre Feste auf einen freien Samstag in Spätherbst oder Frühling. Andere nutzen ganz pfiffig Brücken- oder Feiertage. Auch auf freie Freitage im nächsten Jahr lasse ich mich gern ein, denn schließlich kann keiner was für diese Krise. Diese genannten Umbuchungen passiert (bei mir im Augenblick) ohne irgendwelche Mehrkosten.

Doch wenn es unbedingt ein Samstag im Sommer ´21 sein muss, dazu gewiss noch ein Nachmittag für meinen Einsatz zur Zeremonie, kann ich das nicht ohne zusätzliche Kosten leisten. Warum? Alle Dienstleister sind auf die neuen Buchungen für 2021 angewiesen, und würden auch diese Einnahmen verlieren, wenn sie sie mit den Paaren aus 2020 belegen. Das kann im Grunde kein Paar wollen. Wenn es aber unbedingt dabei bleiben soll, biete ich eine Stornierung mit entgegenkommenden Gebühren an und setze sehr gern für das kommende Jahr einen ganz neuen Vertrag auf – soweit ich denn am neuen Wunschtag noch frei bin und „mein“ Paar mich behalten möchte! Hier habe ich mich in Sachen Storno für das grobe „Hälfte /Hälfte“ entschieden, denn so teilt man das „Leid“ auf gewisse Weise.

Geteiltes Leid ist wirklich halbes Leid.

Es hilft derzeit nichts, bockig zu sein, oder sich mit den berühmten vier Buchstaben auf die Hinweise und Bitten seiner Dienstleister zu setzen. Wisst Ihr, die Umstände an sich sind ja schon traurig genug. Was uns das Leben zusätzlich schwer machen, ist der Kummer mit Kunden, die sich vorgenommen haben, die Abwicklung und Klärung einfach auszusitzen und am besten gar nicht zu reagieren, weil sich ihre Pläne nun mal geändert haben. „Früher oder später wird sich schon alles von selber auflöst… auch die Rechnung.“ Wer so denkt, hat es wohl mit den Partnern für sein Fest von Anfang an nicht besonders ernst gemeint…

Aktuell – und auch da kann ich an dieser Stelle nur für mich sprechen – fährt zudem schon die Sorge um die Hauptsaison 2021 mit, denn der Wettlauf um Locations und Dienstleister ist voll im Gange. „Zu schnell“ fühlt sich (für mich) einfach auch nicht gut an…

Danke, Ihr Lieben!

Es ist eine wunderbare Möglichkeit, sich bei meinen Paaren zu bedanken, die lieber ein Mal mehr als zu wenig mit mir telefonieren, die ab und zu eine Nachricht schicken und mich auf dem Laufenden halten, wohin die Reise geht. Die vor allem mit mir zusammen schauen, wie wir das Schiff auf einen guten, neuen Kurs bringen. Ich danke Euch! Ihr, den Menschen, die trotz allem immer ein „Miteinander“ im Auge und viel Sonnenschein im Herzen haben. Es ist toll, Euch begleiten zu dürfen.